Djurs Sommerland: Schülerparadies

Published by Timo Gerber on

Eigentlich hätte es mir ja auch gleich auffallen können: Wenn ein Park nur am Wochenende geöffnet hat, aber zusätzlich an einem Mittwoch seine Pforten öffnet, dann kann das nur bedeuten, dass Herrscharen von Bussen Schülerinnen und Schüler ausspucken. Pubertierende Monster im Überfluss. Wenn ich also etwas negatives zu unserem Besuch hier schreibe, dann ist das durch diesen Umstand wohl beeinflusst. Ich bitte das beim Lesen zu berücksichtigen.

Unser Wohnmobil fand dann auch seinen Platz direkt zwischen den Bussen. Einen Coronatest haben wir früh am Morgen in einem Nachbarort des Parks über uns ergehen lassen. So präpariert kamen wir auch ohne Probleme in den Park. Pünktlich um 10 Uhr wurden dann auch die Themenbereiche geöffnet.

Nun rennen die jungen Wilden zu den Bahnen. Wir wollen es etwas gemütlicher angehen. Wir sind ja schließlich nicht mehr die Jüngsten. Unsere erste Bahn ist ein Water Coaster der Firma Mack Rides. Technik aus Good old Germany. Die Fahrt ist kurz, nass und gut. Hier kamen wir auch gleich an die Reihe. Trotzdem ahnten wir schon, dass der Park einige Schwächen beim Abfertigen der Bahnen hat. Und wenn dann viel Publikum im Park ist, kann das schnell zu sehr langen Wartezeiten führen.

Neben dem Water Coaster thront „Piraten“ ein Intamin Giga Coaster. Hier warten wir auch nicht lange und die erste wirklich super geniale Achterbahn dieser Tour schlägt uns in ihren Bann. Schneller Lift und dann immer hohe Geschwindigkeit und jede Menge Umschwünge und Airtimehügel. Großartige Bahn.

Doch der Park kann noch eine Schippe drauflegen: JUVELEN! Ein wahres Juwel von Intamin. Auf einem Quadnachbau fährt man auf der längsten Achterbahn in Dänemark. Erst ein kurzer Dark Ride Part und dann wird man auf Reibrädern losgeschubst. Schon ganz ordentlich. Einige Umschwünge und ein langgezogener Hügel. Bis hierhin ganz nett. Doch dann kommt der 2. Launch und die Bahn dreht richtig auf. Es reißt uns fast vom Sitz. Jede Menge Kurven und Helixen. Und wieder diese geile Airtime. Ein Spezialität von Intamin.

Die nächste Bahn ist diesmal von Gerstlauer. Deren Bobsled Coaster kenne ich aus dem MoviePark Germany. Als Van Helsings Factory dreht er als Indoorcoastet seine Runden. Im Djurs Sommerland heißt die Bahn Thors Hammer. Und hier ist der Name Programm: Überall ist hier Asgaard Thematisierung. Sehr gut inszeniert. Die Bahn ist dann ganz ok. Eher eine wilde Maus. Nur zum Schluss dreht man in einer Helix ganz knapp über dem Wasserspiegel eine Runde. Sitz man in dem Wagen wirkt das schon ganz cool.

Der Park füllt sich in der Zwischenzeit immer mehr mit Kindern und Jugendlichen. Überall lange Schlangen. Wir machen uns auf die neuste Bahn des Parks zu erkunden. DrageKongen (Drachen König).

Noch direkt vor dem Eingang zum Drachenkönig steht eine kleine Zierer Anlage, mit einem sehr cool gestalteten Zug. Die „Jungle Rally“. Lauter kleine Fahrzeuge im 60er Jahre Vintage-Look. Für diesen Count quetschen wir uns gerne in diese Wagen.

Und endlich geht’s gegenüber zum Drachen König: Wieder eine Bahn von Intamin. Ein Suspended Family Coaster. Hier sitzt man unter der Schiene. Die Bahn startet recht zügig und in einem dunklen Tunnel stößt uns warme Luft entgegen. Wie der Atem eines Drachen. Mit den Soundeffekten ist das ein echt toller Effekt. Dann geht es auch schon den Lift hinauf. Auch dieser ist mit Reibreifen und nicht mit einer Kette angetrieben. Somit ist der Start schon recht zügig. Die Bahn fährt sanft und gut. Allerdings fehlen hier Ideen, die die Bahn besonders machen. Wegen der extrem langen Wartezeit belassen wir es bei einer Fahrt.

Zu guter letzt fahren wir die „Vilde Hønsejagt“. Ein Zierer Force 2. Klar ist dies eine Achterbahn für die kleinsten Coaster-Buddies. Doch die Thematisierung in Bauerhofoptik kann voll überzeugen. Es macht Spaß den Kindern beim Fahren zu zuschauen. Wir fahren die Bahn natürlich nur für den Count! 😉

Jetzt schlägt um ca. 13:30 Uhr der Hunger zu. Aber die Warteschlangen vor allen Restaurants und Ständen sind gefühlt noch länger geworden. Genervt stellen wir uns in eine Schlange für Hamburger. Hier geht aber auch nach 10 Minuten nichts voran. Und dann spricht uns eine Mitarbeiterin des Parks unvermittelt an und weist uns auf ein Restaurant auf der Rückseite des Gebäudekomplexes hin. Hier gibt es ein Burgermenü für günstig(er). Guter Tipp! Also bekommen wir doch noch etwas in den Magen. Die Qualität geht so. Macht satt.

Für Wiederholungsfahrten sind uns die Bahnen eigentlich zu voll. Aber wir stellen uns dennoch bei „Piraten“ erneut an. Jetzt diese Bahn mal in der letzten Reihe erleben. Wieder eine tolle Fahrt. Aber auch eine Stunde Wartezeit. Bei allen dieser Rides fehlt definitiv eine weitere Person zum Abfertigen. Das brächte einiges an besserer Auslastung. Aber hier hat bestimmt der Sparstift zugeschlagen. Aber wer mag das den Parks während der Pandemie verübeln?

Der Parkplan weist auch Water Rides aus. Wir haben alle Counts des Parks gesammelt und mittlerweile hat die Sonne auch alle Wolken vertrieben und somit ist gegen ein paar Wasserspritzer auch nichts einzuwenden. Als erstes fahren wir mit „Rio Grande“ einem Rafting. Dieses Wild River Erlebnis gehört für mich tatsächlich zu den besten, die ich bisher gefahren bin. Die Bahn ist sehr lang und schon sehr gut eingewachsen. Viel Abwechslung und spaßige Spritzanlagen. Schnelle und langsame Passagen wechseln sich gut ab.

Der Logflume „Long Cun Expedition“ ist ebenfalls eine Bahn die sich nicht verstecken muss. Ganze 3 Abfahrten machen uns richtig nass.

Und dann um 17 Uhr wird der Park plötzlich leerer. Wir nutzen diese Chance für 2 Wiederholungsfahrten auf „JUVELEN“. Einmal hinten und einmal recht weit vorn. Diese Bahn gehört mit in unsere Top Ten. Ein wirklich großartiger Ride.

Unsere Abschlussfahrt genießen wir in der First Row von „Piraten“. Ganz ehrlich? Hier rockt die Bahn noch mehr als ohnehin schon. Ebenfalls ein Kandidat für unsere Top Ten.

Und nun das Fazit zum Park: Er ist schön, er ist toll. Aber er war an unserem Besuchstag sehr, sehr voll. Nur eben nicht mit Familien, die sich gut über den Park verteilen und alle Attraktionen gleichmäßig nutzen. Sondern mit Schülern, die sich nur auf die Thrillrides stürzen. Dieser Umstand und das Fehlen einer 3. Person bei der Abfertigung der Rides, hat uns viel Zeit gekostet. Und das Warten zwischen den jungen Wilden ist wahrlich kein Vergnügen. Es wurde gedrängelt und geschubst. Auch der Respekt gegenüber dem Park fehlt anscheinend. Müll wird auf die Wege geworfen und man latscht auch gerne mal durch die Blumenbeete, wenn der Weg dadurch kürzer ist. So viel Faulheit nervt dann einfach. Aber es gibt natürlich auch die anderen Schüler, die sich fremdschämen. Hier fehlt es an Aufsichtspersonal, die zu Pandemiezeiten für ein Mindestmaß an Ordnung sorgen sollten. Das will ich aber nicht dem Park ankreiden. Auch die Schulen sollten hier unterstützend einwirken. Leider färbt aber diese Erfahrung auf das Erlebnis in diesem schönen Park ab. Ich hoffe, dass das Djurs Sommerland an den Wochenenden von vielen Familien besucht wird. Denn dafür ist dieser Freizeitpark mit seinem abwechslungsreichen Angebot perfekt aufgestellt. Wir kommen gerne wieder, wenn die Dinosaurier Themenwelt eröffnet wird. Denn Thematisierung kann der Park!


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